Assassin’s Creed Origins – im Test (PS4 / Xbox One) (2024)

Hmm … eine für mich nicht nachvollziehbare Wertung. Gut 10% zu viel. Auch der Test kommt mir etwas flach daher. Btw. wieso ist Seite 2 Seite 3, fehlt da was?

Grafisch und von der obenflächlichen Spielwelt her toll. Erzählerisch aber sehr schwach und man spürt irgendwie auch keinerlei Auswirkungen, wenn man etwas getan oder den Boss in einem Gebiet beseitigt hat.
Es werden Figuren aufgefahren, die wir scheinbar kennen sollen und die uns, d.h. der Spielfigur, nahestehen sollen, aber es wird nicht mal erklärt warum. Und selbst wenn eine Figur eingeführt wird, dann nur kurz. Beispiel, ohne heftigen Spoiler: Wir lernen jemanden kennen. Machen eine Mission mit dieser Person bzw. bekommen eine Zwischensequenz mit ihr präsentiert. Dann wird diese Figur ermordet. Wir sollen jetzt bewegt sein und die Motivation des Protagonisten verstehen. Ja, das tun wir mit Sicherheit, aber wir sind nicht wirklich bewegt. Jedenfalls nicht so, als hätte man z.B. alle Nebenquests in dieser Region darum aufgebaut und wir hätten tatsächlich Zeit mit dieser Figur und z.B. Ihrer Familie verbringen können.
Was uns zum nächsten Punkt bringt:

Die Spielwelt wäre um 50% verkleinert und auf markante Gebiete fokussiert deutlich wertiger gewesen. Wie an anderer Stelle schon geschrieben, es könnte auch “Ghost Recon: Wildlands Assassins” heißen.
Nebenmissionen fühlen sich zu 99% generisch an, es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit: “Gehe hin und töte!”. Vorbei die Zeiten, in denen man noch zusätzliche Missionsparameter erfüllen konnte – was sich gerade bei einem XP-System anbieten würde -, die z.B. beinhalten niemanden zu töten oder nicht entdeckt zu werden.
Und wieso das X-te Militärlager räumen, wenn es denn überhaupt keine Auswirkung hat. Spätestens nach dem nächsten Spielstart sind alle generischen Soldaten eh wieder dort.
Was gibt es aber sonst noch zu tun? Jagen? Braucht man nur, bis man alles auf Maximum geupdated hat. Fragezeichen auf der Karte aufdecken und “Gegend glotzen”, mein bevorzugter Zeitvertreib. Das Wagenrennen ist nett, aber nicht meins und auf Arenakämpfe hab ich keinen Bock. Eher lahme Gruften, die massic gegen die aus ACII abstinken.
Wieso also nicht auch ein paar andere Zeitvertreibe? Ein Ägyptisches Brettspiel o.ä.? Dafür hätte man die gammeligen Seekämpfe rauschmeißen können.

Und schon sind wir beim nächsten – für mich wirklich großen – Aufreger: dem Kampfsystem. Selten etwas so Unintuitives und Hampeliges gespielt. Selbst nach über 40 Stunden Spielzeit habe ich auf den Nahkampf keine Lust. Gut, vermeide ihn eben, denkt man sich. Doch das Spiel ZWINGT mich immer wieder in den Nahk(r)ampf.
Die Waffenauswahl ist nett, wieso es aber z.B. vier Bögentypen muss, statt einfach die Feuermodi wählbar zu machen, erschließt sich mir nicht. Genauso wieso nicht ansatzweise eine Art Flugbahn beim Raubtierbogen implementiert wurde – ach ja, wohl weil dann die ganze “Feil im Flug steuern”-Mechanik für den Popo wäre … was sie ohnehin schon ist.

Dann wäre noch das Klettern. Das eigentliche Markenzeichen der Reihe. Leider verkommt es von Spiel zu Spiel zum ungeliebten Stiefkind. Syndicate hat ja sogar fast versucht es mittels Batman-Seilkanone zu eliminieren.
Ägypten ist dafür einfach das falsche Szenario – oder zumindest diese offene Wüstenwelt, weil viel zu Klettern gibt es nicht wirklich. Dafür hätte man – ich habs ja schon erwähnt – die Gebiete fokussierter ausrichten müssen, z.B. mehr Zeit und passende Aufgaben, in einem ggf. noch größeren Alexandria.
Dazu kommt auch noch, das Bayek sich eher ungelenkt beim Klettern steuern läßt und sich ab und zu strikt weigert meinen Eingaben Folge zu leisten. Denn was ich nicht verstehe und was für mich nicht ersichtlich ist: Mal ist man Spiderman und kann eine scheinbar glatte Wand ohne erkennbare Ansatzpunkte hochwetzen und dann weigert sich Bayek eine offensichtlich strukturierte Wand, an der ich meinen eigenen dicken Hintern hochhiefen könnte, zu erklimmen.

Auch unverständlich: Die Vertonung ist eine der Schlechtesten der gesamten Spielserie. Selbst die englische wirkt teilweise extrem unpassend. Wer die Untertitel übersetzt hat, sollte auch besser den Job wechseln.
Ich habe kurz zuvor erst noch einmal AC:Black Flag gespielt. Da waren bekannte deutsche Stimmen dabei, die lebendig und überzeugend waren. Was lief hier schief? Alles Geld in die Spielwelt und keines für die Synchro?

Wofür es wohl auch kein Geld gab, waren Fachleute, die Infotexte zu den Bauwerken, denen wir im Spiel begegnen. Ja, es soll ja dieser Museeumsmodus kommen, aber im Basisspiel erfährt man quasi gar nichts zu seiner Umgebung.

Ok, ich mecker hier schreinbar nur rum und habe aber trotzdem 40 Stunden gespielt und habe nicht vor aufzuhören. Versteht mich nicht falsch. AC:O ist kein schlechtes Spiel. Man kann damit Spaß durchaus eine Menge Spaß haben – und den habe ich teilweise auch. Nur sollte man nicht die Augen vor den so unglaublich offensichtlichen Fehlern verschließen. Das K(r)ampfsystem klammer ich hier mal aus, da es wohl Leute gibt, die damit klar kommen – ich nicht, ich finds zum Kotzen.

Da ist mein Fazit, nach über 40 Spielstunden, aber der noch nicht abgeschlossenen Hauptkampagne und meine Wertung, die sich egal was noch kommt sicher nicht signifikant ändern wird: 75%

Assassin’s Creed Origins – im Test (PS4 / Xbox One) (2024)

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